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Homestaging vs. leerstehende Immobilie: Warum Atmosphäre verkauft

Warum Atmosphäre kein Luxus ist – sondern Verkaufsstrategie

Leere Räume wirken groß – und trotzdem leer. Was auf den ersten Blick wie ein Vorteil erscheint, ist in Wahrheit oft ein Verkaufshemmnis. Denn Käufer treffen ihre Entscheidungen selten rational. Emotionen, visuelle Reize und psychologische Effekte spielen eine zentrale Rolle. Genau hier setzt Homestaging an.

Der Unterschied zwischen einer leerstehenden Immobilie und einem professionell gestagten Zuhause liegt nicht nur in der Möblierung – sondern in der gezielten Inszenierung von Atmosphäre. Diese schafft ein Gefühl von Ankommen, von Möglichkeiten, von Leben. Wer durch ein gestagtes Haus läuft, sieht nicht nur Quadratmeter. Er spürt ein Zuhause.

Psychologie trifft Verkaufsstrategie: Was Homestaging im Gehirn auslöst

Der Priming-Effekt: Erwartungen steuern Wahrnehmung

Ein bekanntes Konzept aus der Kognitionspsychologie ist der Priming-Effekt: Frühere Reize beeinflussen die Interpretation späterer Eindrücke. Wenn Interessenten z. B. direkt beim Betreten der Immobilie auf eine liebevoll gestaltete Garderobe blicken, nehmen sie den gesamten Raum automatisch als gepflegter, wärmer und wertiger wahr. Leere Räume hingegen aktivieren keine konkreten Assoziationen – sie wirken neutral, manchmal sogar kalt oder unvollständig.

Embodiment: Denken ist verkörpert

Unsere Wahrnehmung wird stark durch den eigenen Körper beeinflusst – das nennt man Embodiment. Wenn ein Kaufinteressent auf einem gemütlich drapierten Sessel Platz nimmt, fühlt er sich automatisch mehr „zuhause“, als wenn er nur durch einen kahlen Raum geht. Diese körperlich empfundene Verbindung schafft Bindung – und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Abschlusses.

Spiegelneuronen und emotionale Ansteckung

Menschen reagieren auf emotionale Reize mit Spiegelneuronen – also einer Art „innerem Mitfühlen“. Wenn eine Wohnung warm, lebendig und stilvoll eingerichtet ist, erzeugt sie eine emotionale Resonanz. Der Besucher fühlt sich intuitiv verbunden, stellt sich selbst in dieser Umgebung vor, beginnt zu träumen. Und genau diese Vorstellungskraft ist der Schlüssel zum Verkauf.

Der emotionale Kurzschluss: Kaufentscheidungen sind selten rational

Eine oft zitierte Studie der Universität Stanford zeigt: Kaufentscheidungen werden zu etwa 90 % unbewusst getroffen – Emotionen sind die heimlichen Entscheider. Homestaging nutzt genau dieses Wissen, um gezielt Emotionen zu wecken und mentale Bilder zu erzeugen. Diese Bilder bleiben haften – selbst wenn die Interessenten anschließend mehrere weitere Immobilien ansehen.

Eine leerstehende Immobilie hingegen wirkt selten einprägsam. Ohne Ankerpunkte für das Auge fehlt die Orientierung. Und ohne Vorstellungskraft kein emotionaler Bezug – und ohne Emotion keine Entscheidung.

Verkaufsargument Bühne: Warum Homestaging eine Investition ist

Gutes Homestaging ist keine Deko-Spielerei. Es ist eine Verkaufsstrategie mit messbaren Ergebnissen. Professionell gestagte Immobilien…

  • verkaufen sich im Durchschnitt schneller (Homestaging reduziert laut IAHSP® Europe (International Association of Home Staging Professionals) die Vermarktungszeit um bis zu 50 %)
  • erzielen häufig höhere Verkaufspreise (Professionell gestagte Objekte erzielen im Durchschnitt bis zu 15 % höhere Verkaufspreise)
  • bleiben länger im Gedächtnis
  • wirken wertiger und gepflegter
  • Immobilien mit Staging erhalten mehr Anfragen und werden deutlich häufiger auf Onlineportalen angeklickt

Was auf den ersten Blick wie eine stilvolle Einrichtung wirkt, ist in Wahrheit eine durchdachte Verkaufsbühne – abgestimmt auf die Zielgruppe, die Lage und das Preissegment.

Die perfekte Grundlage: Ausbildung zum zertifizierten Homestaging-Experten (IHK)

Wer tiefer in diese wirkungsvolle Kombination aus Psychologie, Gestaltung und Verkaufsstrategie eintauchen möchte, kann sich gezielt ausbilden lassen – etwa durch die Staging Akademie.

Die Ausbildung „Homestaging-Experte (IHK)“ vermittelt praxisnahes Know-how aus den Bereichen Raumgestaltung, Verkaufspsychologie, Immobilienmarketing und Selbstständigkeit. Ideal für Quereinsteigerinnen, Makler, Interior-Begeisterte oder kreative Selbststarter.

Was du lernst:

  • Wohnräume gezielt für den Verkauf zu inszenieren
  • Zielgruppenpsychologie & Kaufmotive erkennen
  • professionelle Vorher-Nachher-Konzepte entwickeln
  • wie du dich als Homestager:in selbstständig machst

Die Ausbildung ist IHK-zertifiziert, findet online statt und ist in Deutschland einzigartig in ihrer Kombination aus Theorie & Praxis.

Fazit: Atmosphäre verkauft – und Homestaging schafft Atmosphäre

Leere Räume sprechen den Verstand an. Gestagte Räume sprechen das Herz an. Und genau dieses Herz trifft am Ende die Entscheidung. Wer also den Verkaufsprozess aktiv beeinflussen möchte – sei es als Eigentümer, Makler oder angehende Homestagerin – sollte sich bewusst machen: Es sind nicht Quadratmeter, die Immobilien verkaufen, sondern Gefühle.

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